Immer wieder werde ich gefragt „Wie entstanden die Werte-Karten?“ oder „Wie bist du auf die Werte-Karten und die Zeichnungen gekommen?“. Daher nehme ich die Idee meine Video-Reihe „ask me anything“ auch für Blogbeiträge mit auf.

Ask me anything: wie entstanden die Werte-Karten?
Vor fast genau 7 Jahren (18.07.2018) habe ich den Beitrag „Kreativität und Coaching – ich visualisiere Werte“ verfasst. Hier war die Idee der Werte-Karten noch ganz jungfräulich und ich war grad mit der Visualisierung gestartet.
Mein Grundverständnis zu Werte
Werte sind schon ewig ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit. Ich bin davon überzeugt, wenn wir unsere Werte kennen, die Werte in unserer Kommunikation nach Außen zeigen, dann sprechen wir Menschen an, die in einer ähnlichen Werte-Welt leben. Diese werden dann, nach meiner Überzeugung, mehr von den „wertigen“ Inhalten meiner Arbeit angesprochen und es gibt von Anfang an ein besseres Miteinander und gegenseitiges Verständnis. Also, eine harmonischere Zusammenarbeit.
Wie alles begann …
Am Anfang war eine Liste mit Werten. Woher ich sie hatte, kann ich nicht mehr sagen. Aus irgendeiner Fortbildung blieb diese Liste in meinen Unterlagen. Damit ich besser damit arbeiten konnte, schrieb ich alle Werte auf ein Flipchart, das ich regelmäßig nutzte. Leider hab ich kein Bild mehr von genau diesem Flipchart gefunden. Ich habe lange diese beiden Flipcharts mit Adjektiven und Kompetenzen verwendet:


Noch nicht das „wahre“ für meine Kunden und Kundinnen
Aber so wirklich der Weisheit letzter Schluss war das noch nicht. Eine bessere Lösung musste her. Kärtchen. Kaufen, oder Selbermachen? Meine damalige Praktikantin musste beschäftigt werden und sollte auch ihre Fähigkeiten mit Word und Excel ausarbeiten. Daher die Kombination aus zwei Bedürfnissen Werte-Karten zu erstellen. In eine Excel Liste meine Werte-Liste einpflegen. Erklärungen, Synonyme und Gegenteile der einzelnen Werte im Netz recherchieren und in der Excel Liste ergänzen und dann die Kärtchen als Serienbrief in Word zu gestalten und dann auf Visitenkarten-Kartons ausdrucken und einlaminieren. Das Set hab ich immer noch. Es war schon greifbarerer für meine Coachees, aber immer noch war es nicht die optimale Lösung.

… und dann?
Soll ich mir ein Werte-Karten-Set kaufen? Meine Recherche (wir haben 2017/2018) ergab damals noch nicht wirklich viel. Es gab Kartensets mit schönen Bildern und einen Wert als Text. Oder nur die Worte (hatte ich ja schon). Fotografieren würde ich ja selber, aber Bilder fand ich einfach nicht so greifbar, um die Werte besser erarbeiten zu können. Von einer Kollegin oder Freundin gab es dann als Reaktion auf mein Laut-Denken ein verwundertes „Warum zeichnest du dir die Werte nicht selbst!?“.
Werte zeichnen?!
Das ist gar nicht so leicht. Für einige Werte haben wir sofort ein Bild im Kopf, andere sind für uns schon nicht leicht greifbar, wie dann ein Bild, eine Grafik dafür finden?
Zum einen gab es für mich schon eine persönliche Challenge. Die ich natürlich (siehe oben) als Blogbeitrag und über Social Media kund tat:
Ich zeichne Werte und poste jeden Tag zwei neue Wertezeichnungen! Täglich!
Woher bekam ich meine Inspirationen? Teilweise ging es ganz schnell, weil ich schon ein Bild im Kopf hatte. Dann aber war es echt oft sehr zäh und ich bin nicht nur über die Google Bildersuche gegangen, sondern auch über das englischsprachige, bzw. amerikanische im Netz. Damit zwei Werte pro Tag zu veröffentlichen, war teilweise echt eine Herausforderung – der ich mich aber gerne stellte.

Der erste öffentliche Test
Auf der HerCareer 2018 konnte ich Kolleginnen und Kollegen treffen und ihnen mein Plakat mit den bisher gezeichneten Werten in die Hand drücken, mit der Bitte, mir ein Feedback zu geben. In Kooperation mit meiner Coach Silke überarbeiteten wir die Werteliste.

Nur für mich, oder in Produktion gehen?
Es war schnell klar, das Feedback verlangte nach Werte-Karten, die zu kaufen wären.
Wie produzieren? Mir fiel da schon echt viel ein: Jeden Wert auf eine Postkarte. Auf ein Spielkarten-Set drucken. Das wären aber immer sehr hohe Anfangskosten. Ich brummelte so vor mich hin. Da rief mich ein Kumpel an. Der wollte eigentlich was zu Social Media wissen. „Du hast doch noch deine Druckerei? Ich hab da eine Idee!“ – Von kein Problem, schick mal, machen wir im Digitaldruck, bis zum Eintreffen der ersten Prototypen verging nicht mal ne Woche.
Und dann war das erste Set verkauft…
Ich nahm meinen Protoypen auf das Sommerfest vom WirtschaftsForum mit. Lies in kleiner Runde mal die Karten ansehen. Eine gleich „cool, da zieh ich jetzt gleich eine. Das kenn ich von anderen Kartensets“. Und schon machte das „Karte Ziehen“ die Runde. „Wo kann ich ein Set kaufen?“ Schwups und schon war das erste Karten-Set – mein Protoyp verkauft.
Ich hatte noch nicht mal wirklich eine Kalkulation, einen Preis.
Das Papier sollte noch auf Gmunder Papier wechseln. Dazu gab es drei verschiedene Musterpapiere, die „blind“ verkostet wurden. Das Gmunder Papier gut 3-mal soviel kostet, war mir egal. Die Geschichte, die Nachhaltigkeit, die Regionalität war es. Ich hatte auch bei einem anderen Karten-Set die Kreuz-Gummis kennengelernt. Die in größeren Mengen aufzutreiben, war nicht einfach. Ich wollte nicht, dass die Werte-Karten einzeln in Plastikfolie eingeschweißt werden. Somit die Kreuzgummis zur Druckerei geliefert und die verpacken jedes Set einzeln mit einem Kreuzgummiband.
Worin die Karten-Sets transportieren? Im privaten Umfeld wurden Einkaufssäckchen genäht, warum nicht auch kleinere Säckchen für die Werte-Karten nähen lassen? Zu Beginn wurden Stoffreste aufgebraucht.
Und schwups, waren die Werte-Karten geboren, fast so, wie ihr sie jetzt kennt. Die Wörter wurden noch einheitlich geschrieben. Ab dem zweiten Drucklauf gab es Copyright in einem dezenten Grau am Rand und nicht mehr so auffallend in PINK neben der Zeichnung. Ein Deckblatt und später auch zwei weiße Seiten für eigene Ergänzungen kamen dazu.
Lust auf eure eigenen Werte-Karten?
Auf werte.visionhochdrei.de findet ihr meine Angebote zu und mit den Werte-Karten. Schreibt mir einfach, und ich schick euch ein Werte-Karten-Set, oder das seit 2023 entwickelte Ergänzungsset.
Mensch Beate,
Danke für die Story hinter den Wertekarten!
Daran können wir so schön erleben, wie aus einer kleinen netten kreativen Sache mit Blick auf die Kundschaft ein richtig cooles Produkt wird.
Und dann bist du auch noch so crazy und lässt uns online die Karten in einem virtuellen Board nutzen – wie es dazu kam, könntest du noch ergänzen, oder?
Liebe Doris,
Das wird dann ein weiterer ask me anything Beitrag. Die Geschichte ist auch recht spannend, find ich.