Beitrag zur Blogparade* von Alex Schnapper „Verlust der digitalen Heimat“.

Ich bin über den Beitrag von Hubert Mayer zur neuen Blogparade „Ich habe meine digitale Heimat verloren“ gestoßen.

Digitale Heimat verloren?
Digitale Heimat verloren?

Habe ich mein digitales Zuhause verloren?

Wenn ich über die Ursprünge der Blogparade von Alex Schnapper „Verlust der digitalen Heimat“ lese: Barcamp Sessions zum Verlust unserer Twitter-Community seit es nicht mehr Twitter, sondern X ist – wo finden wir unser neues Zuhause? Dann klingt da sehr viel bei mir mit.

Twitter war (vor der Übernahme von M., und der Umbenennung in X) sicher die Plattform, auf der ich mich am „heimischsten“ gefühlt habe. Ich habe eine für einen deutschen Nischen-Account eine gute Reichweite gehabt. Es gab zahlreiche Menschen, die mich schon über mein Twitter-Handle @horsemaid gekannt hatten und mich auf Barcamps und Konferenzen angesprochen haben „ach, Du bist die Horsemaid!“. Ich hab im Akkord von Veranstaltungen getwittert, hab immer wieder den Anspruch gehabt, mein Wissen zu teilen. „Second-Screen“ TV-Schauen war auch immer ein Happening. Preisverleihungen mit einer Vielzahl von Menschen parallel zu sehen und deren Kommentare und Einrücke mitzubekommen. Dann, am Leben meines großen Netzwerkes teilzunehmen, mitzubekommen, wenn jemand am Flughafen gelandet war, etwas Besonderes erlebt hat, oder einfach nur uns mitteilen wollte, es geht ihm/ihr gut.

Ja, wenn wir über Twitter sprechen, hier habe ich ein großes Stück meines digitalen Zuhause verloren. Ich erkläre es immer so: mein Lieblingslokal, meine Lieblingskneipe, hat einen neuen Pächter, ich geh’ immer wieder hin, aber es ist einfach nicht mehr so. Die Menschen, die Du dort zuverlässig getroffen hast, kommen nicht mehr. Die Abstände werden immer größer und irgendwann geh’ ich woanders hin. Aber die Menschen, die ich dort zuverlässig getroffen habe, die sind jetzt verstreut über eine Vielzahl von Treffpunkten. Es fehlt mir viel.

Seit gut einem Jahr sind meine beiden Twitter Accounts gelöscht.

HEIMAT

Wikipedia erklärt uns den Begriff HEIMAT wie folgt:

Der Begriff Heimat verweist zumeist auf eine Beziehung zwischen Mensch und Raum (Territorium). Im allgemeinen Sprachgebrauch wird er auf den Ort angewendet, in den ein Mensch hineingeboren wird und in dem die frühesten Sozialisationserlebnisse stattfinden, die zunächst Identität, Charakter, Mentalität, Einstellungen und Weltauffassungen prägen. Er steht auch in einer speziellen Beziehung zum Begriff der „Siedlung“; dieser bezieht sich, im Gegensatz zum Wohnplatz, in der Regel auf eine sesshafte Lebensform, d. h. auf ein dauerhaftes bzw. langfristiges Sich-Niederlassen und Wohnen an einem Ort bzw. in einer Region. Der Begriff findet aber auch in einem übertragenen, metaphorischen Sinne, etwa in der Bedeutung „geistige Heimat“, Verwendung. Der Heimatbegriff befindet sich in ständiger Diskussion.

Wikipedia

Was bedeutet HEIMAT für mich, und was ist im „metaphorischen Sinne“, meine geistige und/oder digitale Heimat?

Einen wirklichen Ersatz für Twitter habe ich noch nicht gefunden. Bluesky, Mastodon und Clubhouse haben mich nicht fesseln können. Threads aus der Meta-Familie ist ein wenig ein Ersatz für entspanntes Mitlesen, wobei ich von Beginn versucht habe, neuen Accounts außerhalb meiner normalen Filterblase zu folgen.
Facebook-Gruppen sind sehr lange auch eine digitale Heimat des Austausches gewesen. Einige sind mir gerade in der Corona-Zeit ein wirklicher Fixpunkt gewesen. Ich hab ja auch immer gesagt, die Facebook-Gruppe der Digital Media Women sei mein virtueller CoWorking-Bereich.


Was für mich wirklich ein Stück digitale Heimat geworden ist, ist unser virtueller CoWorking-Space Cowirk. Von einigen CoWorking-Hosts zu Beginn von Corona aufgezogen, organisieren wir uns mehr oder minder selbst. Natürlich geht es nicht ohne Doris Schuppe und im Hintergrund Christopher Schmidhofer vom ursprünglichen Gründerteam. Aber hier ist fast immer jemand zum Check in oder zum Lunch. Darauf kann ich mich verlassen und ich kann jede noch so ungewöhnliche, dumm erscheinende, oder praktische Frage stellen, wir helfen uns immer vorbehaltlos.

Was bedeutet nun digitale Heimat für mich?
Was bedeutet Heimat für mich?

Wikipedia erklärt weiter, dass die philosophische Heimat, die Suche nach dem Sinn sein kann. Damit wären wir auch wieder bei meinem Herzensthema WERTE.
Wenn ich über den Begriff Heimat nachdenke, dann ist da ganz viel Gefühl. Geborgenheit. Sicherheit.

Mir zugewandte, mich so wie ich bin nehmende Menschen.

Wenn ich daraus auf meine digitale Heimat schließe, dann ist es der Cowirk-Space.

War dann Twitter lange Zeit meine digitale Heimat? Ja, und nein.

Aber auf alle Fälle, es fehlt.

Auch wenn ich LinkedIn mittlerweile als eines meiner Hauptkanäle schätze, egal ob es um Wissenstransfer oder Aufnahme geht. Auch die Meta-Kanäle sind und bleiben bei mir noch wichtige Kanäle. Wie aber schon oben geschrieben, es gibt keine Plattform mehr, die soviel Austausch, Nutzen, Wissen, Leben zusammengebracht hat und so schnell auch zur Verfügung stellte.

Leben wir in Digitalien eigentlich auf einer Insel? Blogparade 2014

Dass mir das Thema der digitalen Heimat, oder wie ich es in meiner ersten Barcamp-Session und der daraus folgenden Blog-Parade von einem anderen Blickwinkel beschrieben habe, schon lange am Herzen liegt und mir wichtig ist, dürftet ihr nun mitbekommen haben. Schon 2014 hab ich dazu gebloggt „Ist Digitalien eine Insel?“

Blogparade: „Ist Digitalien eine Insel?“ Bauen wir doch ein paar Brücken!

Wo seid Ihr (digital/virtuell) zu Hause?

Diskutiert mit uns mit, macht bei der Blogparade mit. Kommentiert unter dem Beitrag oder auf meinen Social-Media-Kanälen.

Baut Brücken!

*Was ist eine Blogparade?

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