Ok, ich weis, dass ich mit meinem Verständnis von „Social Media in Kommunikation und Alltag integrieren“ oft anecke und Unverständnis ernte. Dass man meinen Umgang mit Social Media nicht als Massstab nehmen darf, da ich viel selbst teste und probiere, sag ich immer dazu. Aber wie komm ich jetzt zu dieser Aussage:

Warum das Digitale noch nicht bei uns ankommen kann!

Ich war auf dem Tourismusforum der IHK München-Oberbayern, in Kooperation mit Hoga und TOM, mit guter Rede von Ministerin Ilse Aigner und spannender Keynote von Michael Buller. Dazu noch Pitch von 6 Startups und 2 Workshops am Nachmittag.

Das Thema hies:

„Digitalisierung im Tourismus“

Tourismustag IHK 2015 (c) Beate MaderMeine Erwartungen:

Ein Update, was IHK, HOGA und TOM als „Zukunftsorientiert“ für den regionalen Tourismus ansehen.

Ein wenig Begeisterung für Social Media weiter geben, Ängste abbauen und die Notwendigkeit aufzeigen.

Die Veranstaltung:

Die Wahl der Redner am Vormittag war gut gewählt. Peter Kammerer von der IHK legte den Fokus auf die Start ups, Oswald Pehel, Geschäftsführer des TOM begrüßte und Ilse Aigner, Wirtschaftsministerin hatte sich sehr gut vorbereitet und wartete mit motivierenden Statements und Zahlen auf.

Keynote Sprecher, Michael Buller, brachte ein paar sehr spannende Aspekte zu seinem Thema „die (Weiter) Entwicklung digital im Tourismus“ auf den Tisch.

Die aus 30 sich beworbenenen Startups sechs Besten stellten sich in je 5 Minuten vor. Sehr innovative und auch umsetzbare Themen, teilweise schon aktiv, teilweise noch in der Planung. Ich hab mir von den meisten die Kontaktdaten geben lassen und kurz mit denen gesprochen. (ideal wäre ein Tisch mit Info, oder wenigstens eine Liste mit den Kontaktdaten gewesen)

Nachmittags gab es von der Agentur „Netzvitamine“ insgesamt vier Workshops, zwei konnte man sich auswählen. Ich hatte mich für „Digitalisierung – Organisatorische Anforderungen aus Unternehmersicht“

und „Erfolgsfaktoren digitaler Kommunikation“ entschieden.


Beides sehr routinierte Referenten, die wussten, wie sie das Thema kurzweilig und doch nachhaltig an ihre Zuhörer brachten.

Mein Resümee

Eine gute Zusammensetzung von Themen und Referenten, um Entscheidern im Tourismus die Notwendigkeit der Digitalisierung nahe zu bringen.

Warum die Überschrift?

Wie schon gesagt, ich bin ein sehr digitaler Mensch und lebe das auch. Bin vielleicht von Barcamps und Veranstaltungen die speziell die Schnittstelle zwischen Digital und Offline ansprechen verwöhnt.

Das große ABER!

Einer der Startups hat es sehr treffen gesagt „wer sich bei der IHK im WLAN anmelden wollte, musste viel Ausdauer und Geduld haben“. Das darf bei einer Leit-Institution wie der IHK, die Digitale Veranstaltungen in einem eigenen Flyer bewirbt, nicht passieren. Da ist noch viel Luft nach oben!

Beide Workshop Referenten haben ganz groß das „monitoren, mit den Gästen über die vom Gast gewählten Kanäle sprechen“ auf ihre Fahne geschrieben. Es wurden sogar Beispiel Tweets gezeigt, wo eine Destination sehr gut auf Tweets, die nicht einmal direkt an sie gerichtet war, reagiert hatten.

Ich hab also – wie ich so bin – eifrig getwittert. Habe in jedem Tweet den Account der IHK München Oberbayern und auch bei Zitaten der Referenten jeweils den Twitternamen der Referenten (sofern ich sie fand) und derer Firma mit eingefügt. Dazu noch den Hashtag #Tourismusforum. Einige der Startups hatten auf meine Tweets reagiert, aber keiner der erwähnten Referenten, deren Firma oder die IHK.

Das ist leider kein Einzelfall, dass hatte ich schon bei anderen Veranstaltungen erlebt. Leider.
Ich habe jetzt extra ein paar Tage mit meinem Bericht gewartet, ob noch eine getwitterte Reaktion kommen würde. Hatte meine Kritikpunkte auch extra auf mein Feedback-Formular geschrieben. Aber Twitter wird in Deutschland leider immer noch stiefmütterlich behandelt. Schade eigentlich :-)

Mein Fazit:

So lange Leit-Institutionen und referierende Berater nicht „digital“ vorleben und es in ihren Alltag integrieren, solange wird auch nicht die Masse folgen und verstehen, dass man nicht nur ein „bischen schwanger“ sein kann. Wer den neuen Dialekt, das „digitale“ nicht spricht, wird irgendwann nicht mehr seine Kunden verstehen oder mit ihnen kommunizieren können.

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