My home is my castle

Das ist meine Antwort auf die Frage von Meike Leopold von Start-talking bei ihrer Blogparade #bloggenohneblog.

Klar, XING, LinkedIn und Facebook bieten seit einiger Zeit die Möglichkeit recht schick Texte im eigenen Profil, wie auf einen Blog, zu teilen. Twitter will die 140 Zeichen Sperre aufheben und Texte bis zu 1000 Zeichen zu lassen. Aber muss ich alles mitmachen, was die Technik und die Plattform hergibt?

My home is my castle

Meine Philosophie – und das vermittele auch meinen Kunden und Teilnehmern so – ist, man braucht eine Kommunikationsbasis. Egal ob das nun das Blog oder die Website ist. Sie sollten auf einem Server – idealerweise in Deutschland und bei einem vertrauenswürdigen Anbieter – liegen.

Warum?

1.) Es sind meine Texte (oder Texte für die alleinigen Nutzungsrechte habe). Also möchte ich diese Texte (und Bilder) auf meinem „Grund“ ursprünglich haben. Ich habe sozusagen das „Hausrecht“ auf meinem Blog/Website. Ich kann Texte ändern, ergänzen, Kommentare löschen.

2.) wenn ich Texte auf anderen Plattformen schreibe, gebe ich die Nutzungsrechte ab (nicht das Urheberrecht). So steht es in allen AGBs von Plattformen geschrieben. Dazu liegen die Server von Facebook, LinkedIn und Twitter nicht in Deutschland. Somit ist deutsches Urheberrecht sehr schwer rechtlich durchzusetzten, sollte es zu einem Streitfall kommen.*

3.) Ich möchte ja – normalerweise – dass Leser von meinen Texten irgendwann mit mir Kontakt aufnehmen. Weil sie von meiner Art die Dinge zu sehen angesprochen sind. Weil sie denken, jemand der Themen so sieht, kann ein Problem bei ihnen lösen. Also mit Kontakt und Auftrag winken. Und sie sollen auf meinem Blog, oder meiner Website auch mehr von mir als Unternehmen, Berater oder Produkt erfahren. Und sie sollten dort eine schnelle Kontaktaufnahmemöglichkeit vorfinden.

4.) Wenn mein Blog, meine Website schon ein wenig älter sind, dann habe ich auch eine Historie. Die mögen vielleicht meine Leser. Angeregt durch meinen Text stöbern sie auch durch meine anderen Texte. Und Suchmaschine mögen auch gerne Webseiten, die aktiv und beständig sind, die schon länger auf dem Markt sind. Keine Eintagsfliegen sind. (Leser schätzen das auch, Kunden noch viel mehr).

5.) Was ist, wenn es die Plattform nicht mehr gibt? Wenn der Dienst nicht mehr angeboten wird? XING hat es mit einigen der irgendwann mal liebgewonnen Dinge wie z.B. den Referenzen so gemacht. Kein Zugriff mehr, keine Möglichkeit der Bearbeitung und der Verlinkung mehr.

Resümee:

Klar kann es mal sinnvoll sein, auf einen der genannten Plattformen einen Text zu schreiben. Vielleicht passt er nicht auf die Website oder das Blog. Vielleicht möchte ich mich auch zu einem bestimmten Thema positionieren.

Ausprobieren und testen würde ich raten.

Texte einfach kopieren ist unklug, wird von den Suchmaschinen abgestraft.

 Trotzdem

Für die eigene Online Reputation gibt es fast nichts besseres als Gast-Autor bei einer anderen Seite, einem anderen Blog zu sein. Idealerweise auch noch gefragt und als Experte. Oder interviewt zu werden. Genauso ist es hilfreich, immer wieder Gastautoren auf dem eigenen Blog zu Wort kommen zu lassen. Immer mit einer Verlinkung.

Lesetipp:

Vor einiger Zeit habe ich mein „Social Media Universum“ zu Papier gebracht. Da sieht man ganz gut, dass meine Kommunikationsplattform, das Blog/die Website, die Sonne im Universum ist. Auf den verschiedenen Plattformen teile ich dann meine Texte mit einem Teaser, wie Sternschnuppen oder Trabanten. Ziehe aber immer wieder den Blick auf die Sonne. Download

* dies ist keine Rechtberatung, sondern mein aktuelles Wissen.

3 thoughts on “#bloggenohneblog – oder „my home is my castle!“

  • 13. Januar 2016 um 8:11
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    Hallo Beate, vielen Dank für deinen tollen Beitrag! Die Frage, die ich mir halt stelle ist, ob unser „altes“ Paradigma, dass das Blog die Sonne im Universum ist, wie du so schön sagst, noch lange haltbar sein wird…Viele Grüße, Meike

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    • 13. Januar 2016 um 8:26
      Permalink

      Mir ist jetzt auf dem Weg zum Kunden noch ein wichtiger Punkt eingefallen, den ich nachgetragen habe.
      Zu deiner Anmerkung. Ich denke, der richtige Mix macht es – wie bei allem, oder?

      Antworten
  • 21. Juli 2016 um 15:10
    Permalink

    Hallo, Beate, ich würde durchaus beidem eine Existenzberechtigung zuschreiben. Aber wenn ich mir schon die Mühe mache und einen Blogbeitrag schreibe, dann möchte ich ihn auch bei mir archiviert wissen. Deshalb würde ich auf den Plattformen nur so eine Art Beitrag schreiben, bei der das Verfallsdatum mit einkalkuliert ist. Es hindert mich ja niemand daran, meine Blogbeiträge in den Plattformen zu bewerben oder anzuteasern. Bloggen ohne Blog wäre für mich ebenso wenig denkbar wie auf eine Website zu verzichten, weil man ja ein XING- und ein LinkedIn-Profil hat. Herzliche Grüße, Susanne

    Antworten

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