Schreiben mit System?

Es ist wieder NaNoWriMo. Hinter diesem kryptischen Kürzel versteckt sich er jährliche Schreibmonat im November. Den gibt es schon seit 1999 (Hier mehr). Ich hab davon eigentlich erst etwas mitbekommen, als Doris Schuppe ihr erstes Buchprojekt startete. Ich hab also vor ein paar Jahren schon mal mitgemacht. Wir trafen uns jeden Morgen zur selben Zeit und ich hatte ja kein Buchprojekt, somit wollte ich meine Blogbeiträge überarbeiten. Damals lief das noch nicht so.

Schreiben mit System

2023 war ich dann wieder dabei. Ich schaffte in den festgelegten Zeiten echt viel, auch wenn ich nicht wirklich Blogbeiträge schrieb. Aus diesem NaNoWriMo entstand dann unser mittwöchlicher Schreibclub. Und damit schaffte ich es auch, konsequenter zu schreiben.

Schreiben mit System

Warum ist und war das für mich so ein „Game-Changer?“

Was mir sehr half (und immer noch hilft) ist der Check-in. Das verbindliche Sagen, was ich heute schreiben will. Und dann auch der Check-out, beim dem wir dann unsere Schreib-Erfolge feiern. Wenn ich regelmäßig am Mittwochmorgen teilnahm, dann fing ich schon am Tag vorher an, mir Gedanken zu einem Blogbeitrag-Thema zu machen, bzw. Themen poppten im Alltag auf. Ich wurde immer strukturierter. Ich hatte schon eine Grafik oder Bild im Kopf, welches ich als Vorschaubild nutzen will. Ich hab mittlerweile eine eigene Infografik-Bildsprache (natürlich selbst gezeichnet) entwickelt. Dazu geht das anschließende Teilen in den Social Media fast von selbst. Am Castlecamp 2024 war ich in einer Session zu Open Graph Tags und damit hab ich meine Einstellungen im SEO Tool auf meinem Blog viel besser verstanden. Ein paar Mal hab ich jetzt sogar eine weitere Grafik für das Teilen auf Social Media erstellt.

Dazu versorgt uns Doris immer wieder mit Schreibtipps. Da sie aktuell an ihrem zweiten Buch (hier geht es zu meiner Rezession des ersten Fach-Romans) schreibt, testet sie einiges aus. Sie hat z.B. auch an einer Schreibroutine Challenge teilgenommen und die Learnings hat sie auf ihrem Blog geteilt.

Wirklich erfolgreich?

Wie definiere ich Erfolg? Ob meine Blogbeiträge nun besser gelesen werden, ob ich deswegen mehr sichtbar bin, das würde ich jetzt nicht so unterschreiben. Aber ich teile meine Blobeiträge konsequent auch auf meinen Social Media Kanälen und damit werde ich mit meinen Themen mit eigenen Inhalten (und auf meiner eigenen Plattform – meinem Blog) sichtbarer.

Ich habe gestern zum Start des November meine Blogbeiträge auf meinem Blog angeschaut. Ich hab seit dem Start meines Blogs auf meiner Business-Seite 24.03.2011 238 Einträge.

2020 gab es den großen Relaunch mit neuem Logo und CI. Dazu hatte ich auch einige Beiträge verfasst. Zwischen 2020 und 2021 gab es meine wöchentliche Blogreihe „Tipps an mein gründendes Ich“ mit über 30 Beiträgen. 2020 – 2022 hab ich insgesamt (ohne die 35 Tipps an mein gründendes Ich und die 5 rund um den Relaunch) 16 Beiträge geschrieben. Davon waren Nachberichte zu Barcamps und Konferenzen 6. 2023 war ich schon wieder mehr im Schreibmodus, oder besser auf mehr Konferenzen/Barcamps: 9 Beiträge, davon 6 Nachberichte und 2 Artikel zu eigenen Angebot und die Buchrezession zu „Heiter und wolkig in Digitalien“.

Nach dem Schreibmonat November 2023 starteten wir schon im Dezember 2023 unseren Mittwoch Morgen Schreibclub. Im Zeitraum Dezember 2023 – Oktober 2024 habe ich 30 Blogbeiträge geschrieben. Davon 8 Vor- und Nachberichte und ich habe 5 mal Beiträge zu Blogparaden, die thematisch zu mir passten verfasst. Das ist für mich ein echter Erfolg.

Blogparade "Schreiben über das Schreiben"
Blogparade „Schreiben über das Schreiben“

Ich und schreiben?!

Wenn ich mir meine Schulzeugnisse und die Noten für Deutsch und Rechtschreibung anschaue, dann war mir das Schreiben nicht wirklich in die Wiege gelegt. Ich hab aber schon recht früh bei der Jugendarbeit in der KJG und meinem ehrenamtlichen Engagement bei Reitverein und Handball Presseankündigungen und Nachberichte schreiben müssen. Ich hab auch schon sehr früh eine eigene Homepage – damals noch über T-Online – gehabt. Auch als ich zum Züchten anfing, gab es für die Pferde einen eigenen Blog. Ich hab auch bis zum Frühjahr gut über 25 Jahre Handballberichte für den TV Bad Tölz für den Tölzer Kurier verfasst. Texte für Kunden zum schreiben ist im Hintergrund ein Teil meiner Arbeit. Redaktionelle Berichte gehören da genauso dazu. Dass auch ein halb fertiges Buch und zwei Buchprojekte in meiner Schublade liegen, ist dann fast selbstverständlich.

Ohne Rechtschreibhilfe wäre mein Deutsch immer noch nicht so prickelnd. Auch, dass ich viel lese, meine Sprache und meinen Schreibstil damit verfeinere hilft mir.

… und Schreiben mit System?

Heute morgen im Schreibclub ging es um Rituale beim Schreiben, dass Schiller z.B. immer eine Schale mit vor sich hin gammelnde Äpfel im Raum hatte und ein Zitat sagt „ich weiß nicht, ob ich noch ohne den Geruch von gammelnden Äpfeln schreiben könnte“. Dass Doris sich eine Tasse heißen Kakao zum Schreiben holt. Maren Matschenko und Klaus Eck haben in den letzten Jahren eine 10-Minuten-Schreib-Challenge gemacht, also in der Früh einfach 10 Minuten geschrieben. Beide haben es etwas anders gestaltet, aber beide hatten ihre Texte dann veröffentlicht. Die kreativen Schreibtipps, die Menschen in meinem Umfeld regelmäßig veröffentlichen, auszuprobieren und damit auch aus eigenen Routinen auszubrechen, kann helfen…

Doris Schuppe:

Diese Sammlung mit Übungen zum kreativen Schreiben kannst du gerne nutzen, und in meinen Online-SchreibClubs stelle ich sie den Teilnehmenden zur Verfügung: 
https://padlet.com/dsraya/kreativesSchreiben.

Anna Koschinski bietet eine Blog-Nacht an.

Simone Maader bietet jeden Donnerstag auf LinkedIn für Eure Blogbeiträge und Beiträge einen Sammelpost.

Und ihr so? Welchen Tipp oder Routine habt Ihr fürs Schreiben?

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