Vor der Jahresplanung hilft es meiner Meinung nach ungemein, wenn ich das vergangene Jahr Revue passieren lasse. Dazu habe ich einen ganzen Schwung an Techniken in meinem Werkzeugkoffer. Die Techniken können kombiniert werden, teilweise gehen sie auch in das persönliche oder sind sehr kreativ. Ich bin gespannt, welche Techniken ihr schon anwendet, oder für Euch entdeckt.

EDIT (20.12.2023): Die Susanne Speer hat ihren 3×3 Rückblick auf LinkedIn geteilt und mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Findet Ihr ganz unten...

Disclaimer: Ich kenn nicht mehr von allen Tools die Quelle, somit seht es mir nach. Wenn ihr die Quelle kennt, schreibt mir, ich ergänze sie dann.

Year in – Year out

Diese Methode habe ich in unserem Online-Coworking Space cowirk.space kennengelernt. Christine Deger hat mit uns diese Technik in den letzten Jahren immer zum Jahreswechsel erarbeitet.

Beim aktuellen, bzw. zurückliegenden Jahr gehst Du von Außen nach Innen:

Was ist in der Welt passiert? Was hat Dich beeinflusst?

Was ist in meinem Leben, was ist mir passiert?

Was hat es mit meinen Gefühlen gemacht?

Was für ein „roter Faden“ zog sich durch mein Jahr? Welches Motto würde ich im Nachgang dem Jahr geben?

Wenn Du die Übung schon letztes Jahr gemacht hast, kannst Du das gegen Deine Planung stellen und Schlussfolgerungen ziehen.

Für das kommende Jahr startest Du von Innen:

Unter welches Motto stelle ich das kommende Jahr?

Wie soll es sich auf mich persönlich auswirken? Wie will ich mich fühlen?

Wie soll sich mein Leben entwickeln? Habe ich Schwerpunkte?

Wünsche an die Außenwelt? Kann ich etwas tun, damit sich die Welt verändert?

Fünf-Finger-Methode

Diese Methode wird gerne zur Reflexion einer Situation genommen. Ich finde sie aber auch super passend für den Jahresrückblick:

Daumen = Dazu gelernt

Ringfinger = Ratgeber

Zeigefinger = Ziele

Mittelfinger = Menschen oder Mentalität

Kleiner Finger = Körper

Zu jedem Feld/ Finger gibt es wieder Reflexionsfragen.

Was hat mir gutgetan? Was habe ich für mich getan?

Welche neuen Menschen habe ich kennengelernt? Wer hat mich beeinflusst?

Welche Ziele habe ich verfolgt? Welche Ziele habe ich erreicht?

Wer hat mir mit Rat weitergeholfen? Wen konnte ich Rat geben?

Was habe ich gelernt? Welcher Moment hat mich weitergebracht?

Roadmap oder auch Zeitleiste

Ich habe mich für die gezeichnete Roadmap, also Wegbeschreibung entschieden. Wobei eine Zeitleiste, gerade wenn ich sie auf eine Metaplanwand zeichne, auch sehr hilfreich ist. Meine Roadmap hat viele Kurven. Ich habe die Monate als Zeitabschnitte eingetragen.

Ich gehe bei der Roadmap erstmal sehr pragmatisch und strukturiert vor. Ich nehme meinen Terminkalender zur Hand und trage alle Events, Highlights, auch Projekte und Termine, die nicht zustande kamen, ein. Was waren meine Ziele? Was habe ich erreicht? Bin ich Umwege gefahren? Habe ich etwas „neben der Strecke“ entdeckt, gelernt?

Nun wird es kreativer… Ich nutze gerne Farben und Zeichnungen: Positives, negatives, Störungen, Steine im Weg, positive Erlebnisse,… Last Eurer Fantasie freien Lauf.

Das funktioniert natürlich auch für die Planung des kommenden Jahres: Welche Termine stehen schon fest? Gibt es Meilensteine? Konferenzen, Projekte, Angebots-Deadlines? Sehe ich vielleicht jetzt schon Hindernisse? Wo benötige ich Pausen? Wo tanke ich auf? Gibt es etwas „neben der Strecke“ zu entdecken?

6-Hüte-Methode

Diese Kreativitätstechnik wird Edward de Bono zugeschrieben. Eigentlich eher für Teams und Kreativität genutzt, finde ich sie auch eine schöne Methode, um meinen Rückblick und meine Planung von unterschiedlichen Seiten zu betrachten.

Ich liebe das Bild, dass wir von Harry Potter mit dem sprechenden Hut haben. Wir könnten uns also vorstellen, wirklich jeweils einen Hut in der Farbe aufzuhaben, der uns Fragen stellt und auch kontrovers mit uns diskutiert. In der Gruppe, bzw. im Team geht das natürlich auch super. Mit welcher Farbe, mit welchen Hut wollt ihr anfangen? Was fällt Euch leichter? Eine Situation kann sich mit dem Blick aus jedem Hut ganz unterschiedlich darstellen. … und immer fragen „Was lerne ich daraus?“

BLAU: Das große Ganze. Der Überblick. Struktur und Fokus auf das Ergebnis.

GELB: Optimist. Chancen, Vorteile und Nutzen. Positiv und nach vorne gerichtet.

ROT: Emotion. Gefühle, Ängste und Hoffnungen. Persönliche Meinung und Blickwinkel. Subjektiv.

WEISS: Neutral. Analytisches Denken. Daten, Fakten und Zahlen.

SCHWARZ: Kritiker. Risiko, Probleme und Bedenken. Pessimistische Betrachtung. Objektive Argumente.

GRÜN: Innovation. Neue Ideen. Innovation und Assoziation. Impulse, Alternativen und Kreativität. Spinnen erlaubt.

Weitere Ideen für Rückblicke:

Unsere Social-Media-Kanäle, unsere Fotoalben auf Google und dem Smartphone, bieten oft auch einen Jahresrückblick an: Welche Highlights hatten wir?

Sich selbst einen Brief schreiben: was würde ich meinem Ich raten, das am Beginn des vergangenen Jahrs steht?

Einen Jahresrückblick als Magazin, oder Blog-Beitrag schreiben. Oder eine Unternehmens-Chronik erstellen.

3×3 Jahresrückblick (c) Susanne Speer

Der 3×3 Jahresrückblick unterteilt die Reflexion des Jahres in drei Bereiche –
1. Zurück schauen mit Fokus
2. Würdigen – die Dinge einordnen und anerkennen und
3. Abschließen, also entscheiden, was mit den Erkenntnissen passiert.

Alle drei Schritte habe ich mit ein paar Fragestellungen versehen, um mich nicht ablenken zu lassen.

1. Zurück schauen
Nimm wahr, welche Meilensteine du erlebt hast – das können tolle Projekte oder Veranstaltungen sein, aber auch alle Erlebnissen, die im wahrsten Sinne des Wortes für dich bemerkenswert sind. 

Was möchtest du im Gedächtnis behalten, woran möchtest du dich, wenn du an das letzte Jahr denkst, erinnern?

Richte auch den Blick darauf, welche Menschen dir begegnet sind, mit wem hast du gearbeitet, von wem hast du gelernt, wen möchtest du weiter in deinem Leben haben?

Hier ist Platz für die Dinge, die überrascht haben: Was hat dich inspiriert im letzten Jahr? Vielleicht hast du darüber gelesen, Workshops, Ausstellungen oder einfach etwas Neues entdeckt.

2. Würdigen
Nachdem du dir einen Überblick verschafft hast, was im letzten Jahr los war, wird es Zeit, den Dingen einen angemessenen Platz zu geben, sie einzuordnen und anzuerkennen. Schau dir an, was du erreicht hast, von dem, was du dir vorgenommen hast.

Vielleicht ist dir auch etwas gelungen, was du dir nicht vorgenommen hattest und es fühlt sich einfach gut an. Nimm dir die Zeit, darauf zu schauen, was gut zu dir, deinem Leben und deiner Arbeit passt. 

Frage dich, was mehr Platz bekommen soll und was zu viel ist, nervt oder unnötige Energie kostet, was also weniger Raum bekommen soll. Was ist vielleicht sogar ausgeglichen?

Spannend ist auch das in den Fokus zu nehmen, was neu ist, was du gelernt hast und es aufzuschreiben, macht klar, worüber du mehr wissen willst.

3. Abschließen
Alles angeschaut und eingeordnet – dann wird es Zeit zum Aufräumen.

Was nimmst du mit ins neue Jahr, was wirst du weiter verfolgen, wo bleibst du dran?
Was tatsächlich nicht mehr passt und keine Motivation erzeugt, kann weg, bevor es noch Energie bindet, die woanders besser eingesetzt wäre.

Das was wirklich abgeschlossen ist, kommt ins Archiv und manches „zieht mit um“ ins neue Jahr.

Susanne Speer ist Visualisiererin, Designerin und Coach. Sie macht Themen sichtbar – begleitet live als Graphic Recorderin Veranstaltungen oder erstellt Strategiebilder, Erklärvideos und zeigt in Workshops, wie Visualisierung intern und extern wertschöpfend genutzt werden kann. https://designpiranha.de/

Strategie?!

Meine Strategie. Wo soll sie hinführen?

Ich hab mittlerweile den Begriff „Unternehmens-Ziel“ erweitert um das „Unternehmer- & Unternehmerinnen-Ziel“. Ich habe als Unternehmerin (und Unternehmer) in meinem Leben unterschiedliche Ziele und Herausforderungen. Das Unternehmens-Ziel kann aber immer dasselbe bleiben. Auch, wenn der Unternehmer wechselt. Diese beiden Ziele geben meine langfristige Strategie vor. Dazu fliesen noch Vision und Mission als Metaebenen mit ein.

Im Rückblick überprüfe ich meine Strategie und die definierten Ziele (SMART formuliert). Was kann ich daraus lernen? Hätte ich mich in einer Situation anders entscheiden können? Lief alles nach Plan?

Welche Ziele setzte ich mir für das kommende Jahr?

Wenn Ihr mit mir einen Businessplan erstellt habt, dann wisst Ihr, dass für mich der Businessplan mehr als ein Papier in der Schublade ist. Ich sehe den Businessplan als strategisches Mittel an, sehr eng meine Erfolge und Aktionen im Blick zu haben. Wenn ihr z.B. von Eurer Steuerberaterin eine Monatsauswertung erhaltet, könnt ihr die regelmäßig mit Eurer Planung abgleichen und zeitnah reagieren. Das geht auch mit den geplanten Aktivitäten, Verkaufszahlen und Marketingmaßnahmen.

Jahresplanung

Nun nehme ich meine Strategie, meine Jahresziele, meine Erfahrungen und Schlussfolgerungen aus dem vergangenen Jahr, ergänze es vielleicht noch aus meiner SWOT (Stärken, Schwächen, Risiken und Chancen) Analyse und entwickele meine Jahresplanung. Diese kann ich auch detailliert für meine Finanzen erstellen, genauso wie ich auch Maßnahmenpläne für meine Aktionen und einen Redaktionsplan für meine Kommunikation daraus entwickeln kann.

… und jetzt?

Ich finde es nicht immer einfach, meinen Rückblick oder meine Planung alleine zu machen. Auch wenn ich das super mit meinen Coachees und Beratungskunden kann. Ich nutzte gerne die Chance, mir einen verbindlichen Termin mit Kollegen oder in einer meiner Austauschgruppen zu vereinbaren.

Wenn Ihr Unterstützung benötigt, dann meldet Euch bei mir.

Beate Mader 08041/7956545

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert