Wir haben Januar und eigentlich bin ich für meine Jahresplanung schon zu spät dran. Da aber einige meiner Kunden genauso wie ich auf ein paar wichtige Entscheidungen warten müssen, bin ich damit nicht alleine. Daher nutz ich die Zeit und schreib für Euch einmal auf, warum ich es so wichtig finde, einen Jahresplan für meine Kommunikation zu machen und wie ich es angehe.

Warum ist ein Social-Media-, bzw. noch besser, ein Kommunikation-Redaktionsplan wichtig?

Klar, um eine klare und strukturierte Strategie für die Veröffentlichung von Inhalten auf sozialen Medien zu haben – abgestimmt auf meine übergeordnete Strategien. Ohne einen Plan kann es schwierig sein, regelmäßig qualitativ hochwertige Beiträge zu erstellen, die das Interesse der Zielgruppe wecken und eine hohe Reichweite erzielen. Ein gut durchdachter Plan hilft auch dabei, die verschiedenen Kanäle und Plattformen zu koordinieren und sicherzustellen, dass alle Beiträge aufeinander abgestimmt sind. Darüber hinaus kann ein Social-Media-Plan helfen, den Erfolg der Veröffentlichungen zu messen und zu analysieren, um die Strategie kontinuierlich zu optimieren und anzupassen. Was auch nicht zu unterschätzen ist, ihr könnt Inhalte gesammelt gestalten und vorplanen. Dazu fällt Euch die Ressourcenplanung damit deutlich leichter.

Was ist ein (Social Media) Redaktionsplan?

Ein Redaktionsplan ist ein wichtiger Bestandteil des Content-Marketing-Prozesses. Er dient als Leitfaden für die Erstellung, Veröffentlichung und Verbreitung von Inhalten. Der Plan legt fest, welche Inhalte wann veröffentlicht werden sollen, auf welchen Plattformen sie veröffentlicht werden und welche Zielgruppe angesprochen werden soll. Auf diese Weise können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Inhalte immer relevant und aktuell sind und dass sie ihre Zielgruppe erreichen. Ein gut durchdachter Redaktionsplan kann auch dazu beitragen, den Workflow zu optimieren und sicherzustellen, dass alle Beteiligten im Content-Marketing-Prozess auf dem gleichen Stand sind.

Erklärung. Zeichnung von Beate Mader (c)

Wie gehen wir es an? Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Erstellung eines (Social Media) Redaktionsplans

Strrategie. Zeichnung von Beate Mader (c)

Übergeordnete Strategie

Unser Redaktionsplan sollte auf die übergeordnete Strategie einzahlen. Über allem steht die Unternehmensstrategie. Darunter kommt dann die Kommunikationsstrategie. Hier ist dann unsere Strategie für Social Media eingebunden. Daraus lassen sich die Jahresziele und auch die anzusprechenden Zielgruppen ableiten.

Ziele definiere ich immer SMART (Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert). Ziele werden vom großen zum kleinen heruntergebrochen. Der Punkt „Messbar“ ergibt dann die KPIs (Key Performance Indicators), die Messgrößen. Du legst diese KPIs für Dich fest. Denn nur DU kannst wissen, was Dir für Deine Ziele wirklich relevant und wichtig ist. Lass Dir nix von der Außenwelt erzählen (du musst aber…)!

Zielgruppendefinition

Idealerweise sind Deine Zielgruppen schon in der Strategie definiert. Wenn nicht: solltest Du Dir zunächst Gedanken darüber machen, wer Dein Produkt oder Deine Dienstleistung tatsächlich benötigt und wer es nutzen könnte. Überlege Dir dazu beispielsweise, welche Bedürfnisse Deine potenziellen Kunden haben und welche Probleme Dein Angebot lösen kann. Auch demografische Faktoren wie Alter, Geschlecht und Einkommen spielen eine wichtige Rolle bei der Definition der Zielgruppen. Wenn Du diesen Aspekt berücksichtigt hast, kannst Du Dich weiteren Fragen widmen, wie zum Beispiel: Wo erreiche ich meine Zielgruppen am besten? Welche Kanäle nutzen sie, um sich zu informieren oder einzukaufen? Ich nutze gerne auch Personas zum Verfeinern meiner Zielgruppe.

Ich verwende immer gerne das Bild meines eigenen Fischteiches für meine Zielgruppe und die Personas, meine Wunschkundin/Wunschkunde ist dann der Nemo. Von dem weis ich die Bedürfnisse, die Wünsche und vieles mehr.

Zielgruppe und Personas. Zeichnung von Beate Mader (c)
Social Media Kanäle. Zeichnung von Beate Mader (c)

Auswahl der Kommunikations- und Social-Media-Kanäle

Welche Kanäle nutze ich schon? Habe ich im Rückblick meine Erfahrungen und Erfolge festgestellt?

Ich bin immer noch der Meinung, dass klassische Kommunikationswege, gerade bei kleineren und lokalen Unternehmungen extrem wichtig sind. Daher bindet die „Papier“ und „klassischen“ Kanäle auch mit in Euren Redaktionsplan ein. Z.B. Anzeigen oder Sponsoring im lokalen Verein können wunderbar mit einer Social Media Kampagne befeuert und verstärkt werden. Auch Stellenanzeigen und Besuche auf Messen sind Themen, die mit einbezogen werden sollten. Ich bewerte immer auch noch die Relevanz von den unterschiedlichen Kanälen in der Ansprache verschiedener Zielgruppen.

… und kann ich auch Plattform-unabhängig meine Inhalte positionieren (Blog)?

Bestimmung der Inhaltsarten und Themen

Ich erstelle immer gerne eine Themensammlung. Idealerweise im Team als Workshop. Ich nehme dazu einen großen Jahreskalender, trage alle relevanten Termine ein und sehe sofort, ob wir uns mit Aktionen und Kampagnen überschneiden. Ich arbeite hier gerne mit Papier und Post-its. Geht natürlich auch virtuell und digital.

Welche Termine stehen im kommenden Jahr an. Was sind gesetzte Themen, Termine, die jedes Jahr wieder kommen? Sind Jahreszeiten, Saisons oder Semester für uns wichtig? Welche Geschichten können wir erzählen? Mit welchen Problemen sind unsere Kunden an uns herangetreten? Haben wir Evergreen-Content, der immer gut läuft? Haben wir ein Jubiläum, wollen wir hier einen Rückblick auf die Jahre einplanen? Welche Mottotage (z.B. #TagdesBaumes) passen zu unserem Business und können mit eingeplant werden? Wollt Ihr vielleicht auch fixe Themen an festen Tagen spielen? Z.B. Montagsmotivation oder #throwbackthursday

Moodboard. Zeichnung von Beate Mader (c)

Welche Inhaltsarten sind im letzten Jahr besonders gut gelaufen? Haben wir Erfahrungswerte? Welche Inhaltsarten sind im Trend neu bewertet und sollten mit aufgenommen werden? Welche Inhaltsarten haben wir letztes Jahr geplant, sind aber mangels Ressourcen nicht umgesetzt worden? Bewertet die unterschiedlichen Inhaltsarten nach Aufwand, Sichtbarkeit/Resonanz und Mehrfachnutzung. Dann fällt es Euch leichter, bei geringen Ressourcen zu fokussieren.

Layout. Marke. Zeichnung von Beate Mader (c)

Passt mein Basic-Layout für die (Social Media) Kanäle noch?

Hat sich an meinem Corporate Design etwas verändert? Passt unsere Bildsprache noch? Haben wir neues Bild- und Videomaterial? Passen die Formate und Maße noch für die einzelnen Plattformen? Ich arbeite sehr gerne mit Canva als Grafikprogramm und überarbeite dort meine neuen Layouts für Standard-Inhalte und Posts. Dort kann ich sehr gut meine CI Vorgaben hinterlegen und hab (meistens) auch die aktuellsten Social Media Grafik Vorgaben hinterlegt.

Festlegung der Veröffentlichungshäufigkeit

Hier kommen zwei Faktoren zum Tragen: zum einen meine Ressourcen und zum anderen, dass was die Plattform oder die Kampagne braucht. Wenn ihr ein großes Team seid, dann können mehrere Posts pro Tag und Plattform leicht zu stemmen sein. Bei einer Selbstständigen oder einem Unternehmen oder Verein, bei dem die Social-Media-Kanäle mit nur wenigen Stunden im Monat oder Woche bespielt werden, macht es Sinn sich auf die wesentlichen Posts und Kanäle zu fokussieren. Aus der Jahresübersicht könnt ihr auch gut eine für Euch passende Veröffentlichungshäufigkeit entwickeln: was gibt der Plan maximal her und wie passt er zu Euren Ressourcen.

Kalender. Zeichnung von Beate Mader (c)
Redaktionsplan. Zeichnung von Beate Mader (c)

Erstellung eines Redaktionsplans

Kommen wir ins Tun. Wie erstellen wir nun den Redaktionsplan? Vorab klärt noch das WIE, also Papier, Excel, ein Social Media Tool, Trello oder ein anderes kollaboratives Tool. Sollen mehrere Menschen Orts- und Zeit-ungebunden darauf zugreifen? Dürfen sie auch Dinge verändern oder gibt es nur die Ansicht? Es gibt echt coole Vorlagen für Redaktionspläne im Netz. Die meisten auch kostenfrei. Dann bieten die meisten Social-Media-Planungstools auch Redaktionspläne an. Wenn ihr z.B. nur Facebook und Instagram nutzt, könnte die Meta Business Suite für Euch die passende Wahl sein. Auch für WordPress gibt es Plugins für Redaktionspläne.

Wenn wir uns über das WIE im Klaren sind, können wir den Redaktionsplan mit Leben füllen:

  • Geplantes Datum der Veröffentlichung (Abgabetermin/Erstellungs-Deadline)
  • Wer ist Zuständig?
  • Welche Plattformen sollen bespielt werden?
  • Welche Zielgruppe soll erreicht werden?
  • Thema des Beitrages
  • Welches Postformat, bzw. mehrere Formate werden gewählt?
  • Keywords, bzw. Hashtags
  • Gibt es einen Call-to-action? Worauf soll der verlinkt werden, bzw. hinweisen? (QR-Code, Link gekürzt, Link in BIO)
  • Zielsetzung KPI
  • Kampagne / Werbung
  • Status des Projekts/Posts

Überwachung und Anpassung des Redaktionsplans

Plant eine regelmäßige (je nach Umfang des Plans und Euren Ressourcen) Überprüfung des Redaktionsplans ein. Checkt, ob alle Beiträge erstellt worden sind. Überprüft die Erfolge der einzelnen Beiträge: sind Beiträge besser gelaufen, als erwartet? Oder sind Beiträge gar nicht gelaufen? Woran lag es? Können wir es an Zeit, Format, Grafik festmachen? Hat sich der Algorithmus der Plattform verändert? Haben sich Funktionen der Plattform verändert? Haben wir darauf reagiert? Was kann ich daraus lernen? Was verändere ich in meiner Planung?

Monitoring. Zeichnung von Beate Mader (c)

Mein Fazit

Fazit. Zeichnung Beate Mader (c)

Zusammenfassung der wichtigsten Schritte und Bedeutung eines Redaktionsplans für erfolgreiches Social-Media-Marketing*

  • Ein Redaktionsplan ist ein wichtiger Bestandteil der Content-Strategie. Er hilft dabei, den Überblick über alle geplanten Inhalte zu behalten und sicherzustellen, dass sie regelmäßig und in angemessener Qualität veröffentlicht werden. Um einen Redaktionsplan zu erstellen, sollten folgende Schritte beachtet werden:
    • Zielgruppe definieren: Bevor mit der Planung begonnen werden kann, ist es wichtig, die Zielgruppe genau zu definieren. Welche Interessen und Bedürfnisse hat sie? Welche Themen sind für sie relevant?
    • Themen festlegen: Auf Basis der Zielgruppenanalyse können nun Themen für die geplanten Inhalte festgelegt werden. Hierbei sollten sowohl saisonale als auch zeitlose Themen berücksichtigt werden.
    • Content-Arten festlegen: Neben den Themen sollten auch die Content-Arten festgelegt werden. Sollen es Blogartikel, Infografiken oder Videos sein?
    • Veröffentlichungsintervalle festlegen: Um eine regelmäßige Veröffentlichung zu gewährleisten, sollten Veröffentlichungsintervalle festgelegt werden. Hierbei sollte auch berücksichtigt werden, zu welchen Zeiten die Zielgruppe am aktivsten ist.
    • Verantwortlichkeiten klären: Es sollte festgelegt werden, wer für die Erstellung und Veröffentlichung der Inhalte verantwortlich ist. Hierbei sollte auch berücksichtigt werden, wer für die Promotion und das Monitoring der Inhalte zuständig ist.
    • Redaktionsplan erstellen: Auf Basis der oben genannten Schritte kann nun ein Redaktionsplan erstellt werden. Dieser sollte alle geplanten Inhalte inklusive Veröffentlichungsdatum und Verantwortlicher enthalten.
  • Indem die oben genannten Schritte beachtet werden, kann ein Redaktionsplan effektiv erstellt werden, der dabei hilft, die Content-Strategie erfolgreich umzusetzen.

* Hier hat mir Magic Write von Canva beim Zusammenfassen geholfen :-)

BONUS

Ich hab Dir hier noch eine Infografik gestaltet. Wenn Dir mein Beitrag gefallen hat, dann freue ich mich über’s teilen und Feedback. Wenn Du Hilfe beim Erstellen eines Redaktionsplan brauchst, dann melde Dich (08041/7956545). Deine Beate


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