Heike Müller kenne ich über die virtuelle Kaffeeküche im barcampstyle von Marjeta Prah-Moses. Seit Beginn der C-Zeit treffen wir uns zum Austausch, gegenseitigen Unterstützen und Aufschlauen virtuell. Heike Müller macht auf mich einen sehr sympathischen und auch kompetenten Eindruck und irgendwann werden wir uns dann vielleicht auch real treffen. Ich fand ihre Vita und ihre Tipps sehr aufschlussreich und sie geben mir eine noch besseres Bild zu ihr. Danke!
- … und hier nun die 11 ultimativen Tipps an mein gründendes Ich von Heike Müller:
- 1.) Organisiere Dich – mache Pausen und tue Dir was Gutes
- 2.) Sei sichtbar, hörbar, greifbar
- 3.) Bestimme Dein Angebot -tanze nicht auf jeder Party
- 4.) Lerne, Deine Prioritäten zu definieren
- 5.) Einfach mal NEIN sagen – und dazu stehen
- 6.) Gegenwind schafft eine neue Frisur – „Everybodys Darling is Everybodys Depp“
- 7.) Geld ausgeben – Prioritäten setzen
- 8.) Arbeits- und Schaffenskraft erhalten – Motivation auf höchster Ebene
- 9.) Bitte um Hilfe
- 10.) Verbinde Dich – schaffe Synergien mit anderen Frauen
- 11.) Sei Dir selbst die beste Freundin
- Weitere Tipps an mein gründendes Ich
… und hier nun die 11 ultimativen Tipps an mein gründendes Ich von Heike Müller:
1.) Organisiere Dich – mache Pausen und tue Dir was Gutes
Während meiner Trainerausbildung wurde gesagt, dass ein guter Trainer nicht mehr als maximal 120 Präsenztage im Jahr anbietet. Das passt auch heute noch für mich. Was mir geholfen hat, ist eine durchdachte Arbeitsstruktur. Dafür nutze ich einen Buchkalender, der im Oktober für das kommende Jahr gefüllt wird. Als Erstes trage ich die privaten Termine ein, die feststehen, wie zum Beispiel Urlaube (die noch nicht geplant aber schon festgelegt sind), Geburtstage und besondere Anlässe. Dann nehme ich einen farbigen Textmarker und markiere für jede dann noch „freie“ Woche (also, wo z: B. von Montag bis Samstag kein Eintrag vorhanden ist) 3 zusammenhängende Tage, an denen ich bereit bin, „für Geld“ zu arbeiten. Ich mache das gerne in Gelb. Diese Zeit sehe ich als Auswärtstätigkeit und notiere auch den An- und Abreisetag in Gelb. Den 4. Tag markiere ich mit einer anderen Farbe, hier in Blau, um eine mögliche Nachbetrachtung anzugehen und ich im Büro erreichbar bin. Der 5. Tag ist wiederum in einer anderen Farbe dargestellt und stellt meinen freien Tag dar, in Rot markiert. Und dieser muss genommen werden. Den letzten Punkt umzusetzen hat bei mir Jahre gedauert. Wenn ich diesen freien Tag trotzdem zum Arbeiten nutze, dann ist es meine Entscheidung und ich darf mich nirgendwo beschweren, zu viel Arbeit zu haben. Ich bin nicht selbstständig, um 24 Stunden am Stück wie ein Duracell-Häschen zu funktionieren. Erholungsphasen sind so wichtig und niemand außer ich selbst sollte mir vorgeben, wie ich zu arbeiten habe. „Meine“ Bäcker haben oft einen gänzlich anderen Arbeitsrhythmus als ich, vor allem, wenn sie selber noch mit in der Backstube stehen. Da stelle ich mich darauf ein und treffe mich auch schon mal zu einem Gespräch morgens um 4 Uhr oder abends um 22 Uhr mit ihnen. Und wenn ich ein Training anbiete und der Samstag oder Sonntag gewünscht wird, weil es dann für das Unternehmen am besten passt, dann ändere ich dafür meine Planung um. Meine Kunden bekommen dafür keinen Aufschlag berechnet, denn ich möchte gerne bei der nächsten Auftragsvergabe wieder in Betracht gezogen werden.
2.) Sei sichtbar, hörbar, greifbar
Diesem Punkt habe ich in den vergangenen 21 Jahren kaum Bedeutung beigemessen. Es war sehr bequem für mich, über einen Stammkundenpool zu verfügen, der mir das gute Bestehen durch die Weiterempfehlung sicherte. Es gab eine Internetpräsenz (die kaum gepflegt wurde, weil meine Kunden sich dort nicht informieren), die Mitgliedschaft bei mehreren Onlinenetzwerken, wo ich aber nicht besonders aktiv war. Bei Präsenzveranstaltungen oder Netzwerktreffen blieb ich sowieso gerne im Hintergrund, da ich nicht aufdringlich wirken wollte. Das lief alles so lange prima, bis Corona kam: Meine bestätigten Aufträge wurden immer wieder nach hinten verschoben und die Empfehlungen an potenziell neue Kunden blieb aus, weil die Erfahrungsaustauschrunden meiner Kunden auch auf Eis gelegt waren. So verstärkte ich meine Social Media Aktivitäten, besuchte Webinare und Gruppen, die mir halfen, diese besondere Zeit zu überstehen. Allmählich fand ich auch großen Gefallen an diesen Veranstaltungen und stellte mein Angebot auf „auch Online“ um. Nun brauche ich nicht mehr zum Kunden für ein Gespräch zu fahren, ich logge mich einfach beim entsprechenden Videodienst ein und kann so, ganz bequem von zu Hause aus, mit meinem Kunden interagieren. Auch Coachings und Workshops sind möglich, das war zu Anfang 2020 für mich absolut undenkbar. Corona hat es mir ermöglicht, mich sichtbarer zu machen, ich werde gehört und bin greifbar, also ganz nah bei meinem Kunden.
3.) Bestimme Dein Angebot -tanze nicht auf jeder Party
Vielleicht kennst Du das: „Bieten Sie auch xyz an…?“ Und weil Du den Auftrag unbedingt haben möchtest, rufst Du begeistert aus „Ja, klar, kann ich, hab ich, mach ich!“ Wieder am Schreibtisch gelandet, um das Angebot zu formulieren, wird Dir klar, dass Du (noch) nicht die Expertise dafür hast und, weil Du zugesagt hast, es trotzdem „durchziehen“ willst. Die Positionierung muss mit Deinem Angebot übereinstimmen. Werde Dir klar darüber, was (schon) geht und was (noch) nicht, denn bei Deinem bestehenden Auftraggeber sind die Erwartungen, gerade bei neuen Projekten, höher als bei einem Neukunden. So ist es mir vor einigen Jahren bei einem langjährigen Auftraggeber gegangen, für den ich schon 20 Jahre Trainings und Workshops zum Thema Verkaufen durchführe. Da ich seit 2018 Lachyoga mit in meine Arbeit integriere, lag es für mich nahe, dieses auch eben diesem Stammkunden anzubieten. Also machte ich einen Workshop mit Lachyoga zum Jahresstart für die Führungskräfte im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements und war total enttäuscht, dass die Rückmeldungen nicht so begeistert waren, wie ich sie mir erwartet hatte. In der Nachbetrachtung wurde mir deutlich, dass ich in dem Unternehmen als „the one and only“ Verkaufstrainerin und nicht als „Entspannung bietende Lachyogalehrerin“ angesehen werde. Meine Erkenntnis daraus: In dem Moment, wo ich als Expertin alles Mögliche für alle möglichen Bereiche anbiete, laufe ich Gefahr, dass meine Dienstleistung beliebig wird. Jetzt arbeite ich bei meinen Stammkunden zwar mit Elementen des Lachyoga, aber: ohne es zu kommunizieren oder als besondere Dienstleistung anzupreisen. Bei neuen Kunden biete ich Lachyoga automatisch als Dienstleistung mit an und werde entsprechend dafür wahrgenommen.
4.) Lerne, Deine Prioritäten zu definieren
Was habe ich mir anhören müssen, die Kinder „alleine“ zu lassen, um mich beruflich zu entwickeln, ich wurde als Emanze und Egomanin betitelt. Das hat mir von der emotionalen Seite her sehr weh getan, da ich ein Familienmensch bin, aber auf der anderen Seite auch angespornt, jetzt erst recht erfolgreich zu sein. Es kommt halt auf den Fokus des Betrachters an: Meinen Kunden gefiel es, dass ich so gut organisiert bin und mich voll und ganz auf meinen Auftrag konzentrieren werde. Sobald eine selbstständige Frau während des Gesprächs mal eben nebenbei ihr Kind tröstet oder auf dieses mit sanfter Stimme beruhigend einredet und /oder sich dafür entschuldigt, so ist das aus Muttersicht natürlich großartig gelöst und völlig ok. Als Unternehmer:in überlege ich aber zweimal, ob ich diesen Auftrag an diese Person vergebe. Es geht um die Priorisierung und ich gebe doch kein Geld aus, um wissentlich an 2. Stelle zu stehen.
5.) Einfach mal NEIN sagen – und dazu stehen
Ein möglicher neuer Kunde hatte mich vor etwa 15 Jahren nach Süddeutschland zum persönlichen Kennenlernen eingeladen, natürlich alles auf meine Kosten, denn er wollte ja nicht „die Katze im Sack“ kaufen. Im Gesprächsverlauf merkte ich, dass er irgendetwas gegen mich hatte und ständig an meiner Arbeitsweise herumkritisierte, kein Vorschlag war ihm gut genug. Zur Verabschiedung sagte er dann gönnerhaft: „So, dann fahren Sie jetzt mal ganz schnell wieder nach Hause in Ihren Westerwald und senden mir bis morgen ein Angebot“. Während der über 600 Kilometer Rückfahrt sinnierte ich darüber nach, ob, wenn und was ich wohl falsch gemacht hatte und wie ich diesem erhofften Auftraggeber gefallen könnte, doch mir fiel absolut nichts ein. Die halbe Nacht saß ich an dem geforderten Angebot und wurde mit jeder Stunde unzufriedener. Ich musste ja damit rechnen, dass er mich nur beschäftigen und den Auftrag trotzdem nicht an mich vergeben will. Einem Impuls folgend stoppte ich die Arbeit, ging zu Bett, schlief mich aus, frühstückte ausgiebig und rief dann den möglichen Auftraggeber an. Mein Herz klopfte wie wild, als ich ihm kurz und knapp sagte, dass ich nicht bereit bin, ihm noch mehr meiner Zeit zur Verfügung zu stellen und ich keinesfalls für ihn und sein Unternehmen arbeiten werde. Auf seine Frage nach der Begründung antworte ich wahrheitsgemäß, dass ich mich nicht willkommen und wertgeschätzt fühle. Er entschuldigte sich für sein Verhalten und hoffte wohl so, dass ich meine Entscheidung rückgängig mache. Doch ich blieb standhaft, nahm seine Entschuldigung an und wünschte ihm alles Gute für die Zukunft. Noch heute kann ich in ähnlichen Situationen dieses einerseits befreiende und andererseits selbst bestärkende Gefühl hilfreich abrufen.
6.) Gegenwind schafft eine neue Frisur – „Everybodys Darling is Everybodys Depp“
Ich habe mich schon immer gerne für andere eingesetzt, bei unfairem Verhalten und Ungerechtigkeit habe ich eine besonders niedrige Toleranzgrenze. Doch sobald es darum ging, für mich selber einzustehen, habe ich mich des Öfteren erwischt, dass ich mich verraten habe. Wenn einem Kunden mein Angebot nicht gut genug oder zu teuer war, dann habe ich seine Meinung übernommen und solange an dem Angebot gearbeitet, bis es für den Kunden akzeptabel war. Dieses Verhalten hat mir definitiv nicht gutgetan und deshalb habe ich mir ganz schnell angewöhnt, dass, wenn ich mein Angebot gut finde, es definitiv so ist. Und dass die Argumente meines Gegenübers als erfrischend, anders und als Gesprächsstoff oder weitere Verhandlungsbasis anzusehen sind. Auch ist es mir mit den Jahren mehr und mehr egal geworden, dass mein Gegenüber mich mag, denn die Akzeptanz meiner Arbeit hat mit der Zeit an Bedeutung gewonnen. Außerdem wäre es auch viel zu einfach, immer nur offene Türen einzurennen, ich will ja auch gefordert sein und zeigen, dass ich es „drauf“ habe. Mein Motto ist immer noch: „Ich bin alles, außer langweilig“
7.) Geld ausgeben – Prioritäten setzen
Gerade zu Anfang meiner Selbstständigkeit hatte ich mir zum Ziel gemacht, erst dann zu investieren, wenn Geld geflossen ist und ich ein schönes Sümmchen angespart habe. Damit habe ich mir selber im Wege gestanden, denn ich hatte nicht differenziert genug gedacht. Klar, es muss nicht das super stylische Büro mit dem neuesten Schnickschnack sein oder das Businesskostüm einer ganz besonderen Marke, dazu standesgemäß die entsprechenden Schuhe und eine Handtasche. Und ein Auto muss dann auch gleich her, denn alle sollen ja sehen wie busy ich bin, auch wenn es nur der Weg bis zur nächsten Poststelle ist. Meine Erfahrung ist, dass die Trainer nur deshalb nicht an den Point of Sale gehen, sondern ihr Seminar lieber in einem Businesshotel abhalten, weil sie sich damit die Legitimation für einen neuen Einkauf einholen. Ich habe 5 Blusen, 2 Kostüme und 2 Paar Schuhe in meinem Schrank, die regelmäßig ausgetauscht werden. Mehr braucht es tatsächlich nicht. Dabei achte ich darauf, nicht „overdressed“ zu sein, denn die Kleidung unterstreicht meine Authentizität, sie macht aber nicht meine Arbeit. Ich fahre ein (für mich) schönes, aber unauffälliges Auto, welches mich etwa 4 bis 5 Jahre (je nach gefahrenen Kilometern) sicher und souverän überall hinbringt. Manche Kunden fühlen sich schon überfordert, wenn ihr Gegenüber mit allem möglichen Hightech aufwartet – manchmal macht es viel mehr Eindruck, nur mit Block und Stift, dafür aber gut über das Gegenüber informiert, anzukommen. In den ersten Jahren meiner Selbstständigkeit habe ich bestimmt die Hälfte meines Verdienstes für die Kinderbetreuung ausgegeben, was für mich die beste Entscheidung war. So konnte ich mich verlässlich um meinen professionellen Einsatz kümmern während ich meine Kinder gut und sicher aufgehoben wusste.
8.) Arbeits- und Schaffenskraft erhalten – Motivation auf höchster Ebene
Investiere in Deine Gesundheit: am freien Tag in die Sauna oder ins Schwimmbad gehen, sich mal eine Massage oder Kosmetikbehandlung zu gönnen, die Füße und / oder Hände verwöhnen zu lassen oder den Friseur seines Amts walten zu lassen. Oftmals werden die genannten Aktivitäten gerade zu Beginn der Selbstständigkeit nicht regelmäßig gemacht, sondern nur als weiterer Punkt auf der Agenda abgearbeitet. So entsteht anstatt eines Wohlgefühls eine Disharmonie, ein Mangel.
Investiere in Deinen Beruf: besuche mindestens einmal jährlich Fort- und Weiterbildungen, mache eine Zusatzqualifizierung, nimm an einem Kongress oder einer mehrtägigen Veranstaltung teil. Und wenn der Veranstaltungsort irgendwo im Ausland ist, können noch ein paar Tage zum kreativen Umsetzen mit eingeplant werden.
Diese Ausgaben machen sich schnell wieder bezahlt, wenn Du sie als Investition in Deine Arbeitskraft ansiehst. Und sage Deinem Kunden ruhig, was Du für Deine Work-Life-Balance tust.
9.) Bitte um Hilfe
Du musst nichts alleine machen, sofern Du es schaffst, um Hilfe zu bitten. Es ist etwas anderes, Hilfe anzubieten und diese zu leisten oder darum bitten zu müssen. Ganz gleich, ob bezahlte Hilfe oder als familiärer Freundschaftsdienst, es fällt einfach nicht leicht. Meine Kinder waren 17 und 3 Monate alt, als ich meinen ersten Auftrag ausführte und mit den Dreien zum Einsatzort fuhr, wo meine Mutter die Zeit mit den Kindern verbrachte, mit ihnen spazieren ging, sie wickelte und versorgte. Das hat prima geklappt, sodass meine Mutter auch für Kundengespräche während des ersten Jahres überall mit hingefahren ist, denn mein jüngstes Kind wurde ja noch gestillt. Später habe ich eine Kinderfrau engagiert, wenn meine Mutter (die 420 Kilometer entfernt lebte) kurzfristig nicht kommen konnte. Hätte ich meinen Stolz nicht überwunden und um Hilfe gebeten, dann würde ich heute sicher nicht selbstständig sein.
10.) Verbinde Dich – schaffe Synergien mit anderen Frauen
„Kontakte schaden nur dem, der sie nicht hat“, ist ein für mich treffendes Zitat, welches ich erst spät für mich richtig erkannt habe. Vor etwa 15 Jahren fing ich ganz vorsichtig mit Netzwerken an, am liebsten waren mir die Männerkontakte, denn die Frauen, vor allem, wenn sie aus meinem Bereich kamen, habe ich als Konkurrenz angesehen und sie ganz weit auf Abstand gehalten. Wie viele Chancen auf tolle Gespräche mit beeindruckenden Persönlichkeiten ich über die Jahre so einfach verpasst habe, mag ich mir nicht ausrechnen. Wie gerne besuche ich heute Netzwerktreffen von Frauen für Frauen, denn dort umgibt uns ein ganz besonderer Spirit, das ist ein sehr bereicherndes Gefühl.
11.) Sei Dir selbst die beste Freundin
Ein erhoffter Auftrag ist geplatzt, das Training lief nicht wie geplant, Du warst einfach nicht gut drauf? Das ist unser Alltag, doch wir gehen selber oftmals hart mit uns ins Gericht und sind viel zu kritisch. Gerade, wenn es mal nicht so läuft wie erwartet und erarbeitet, ist es wichtig, jemanden an seiner Seite zu haben, der motiviert, ermutigt und zum Dranbleiben unterstützt. Und wer kann das besser als Du selbst?! Stelle Dir selbst die Frage, wie Du bei Deiner besten Freundin oder Deinem besten Freund reagiert hättest? Noch draufhauen und das sowieso schon angeknackste Selbstwert noch kleiner machen oder ein Heißgetränk, eine liebevolle Umarmung und Zuwendung mit offenen Ohren anbieten? Anstatt überall herumzuerzählen, wie Du gescheitert bist, meditiere und reflektiere: Was kann ich positives daraus für mich mitnehmen und gehe erst dann in den Austausch mit anderen.
Heike Müller
Ich heiße Heike Müller, von Beruf bin ich Vertriebstrainerin in Bäckereien und Konditoreien. Ich habe meine jetzige Selbstständigkeit begonnen als ich 37 Jahre alt war. Der Auslöser war damals die Geburt meines ersten Kindes. Mein Arbeitgeber, ein internationaler Kaffeeröster mit Sitz in Norddeutschland, war mit meinen Arbeitszeitvorschlägen, die Beruf und Familie unter einen Hut bekommen hätten, nicht einverstanden.
Weitere Gründe waren, dass ich als Mutter von meiner Vorgesetzten nicht akzeptiert wurde und mich daraufhin entschied, das Arbeitsverhältnis zu kündigen und sofort ein zweites Kind zu bekommen. Der Gedanke mit der Selbstständigkeit kam zu diesem Zeitpunkt erstmalig auf.
In der Zeit vor der Gründung trainierte ich bei Bäckerpartnern des Kaffeerösters in Deutschland, Österreich und in den Niederlanden. Dort ging es um Präsentation und Zusatzverkäufe. Auch für die Filialen meines Arbeitgebers war ich mit Training und Coaching im Einsatz, leitete Workshops zu Produkten und gab Seminare für Teamgeist und Zusammenarbeit.
Auf die Geschäftsidee kam ich damals, weil ich für mich erkannt habe, wie viel Spaß es mir macht, die anspruchsvollen Bäckerpartner meines Auftraggebers mit gut aufgemachten Inhalten authentisch und freundlich überzeugen zu können. Es ist jetzt 28 Jahre her, dass ich das erste Mal eine Bäckerei nicht als Kunde vor der Theke stehend besucht, sondern beruflich bedingt hinter die Kulissen geschaut habe.
Ich hatte in der Selbstständigkeit durchaus auch mit Herausforderungen zu kämpfen, zum Beispiel war mir wichtig, nicht die Bestandskunden meines alten Arbeitgebers zu übernehmen, sondern neue Kunden zu finden, Kunden, die zu mir passen und ich zu ihnen. Ich schrieb Briefe, telefonierte und fuhr auch Bäckereien spontan zum Testkauf an, um mit den Entscheidern ins Gespräch zu kommen. Das war ein einsamer, langer und mühsamer Weg, den ich zu gehen hatte.
Trotz alledem bin ich selbstständig geblieben, weil ich meine „Work Life Balance“ selbst bestimmen und mir auch meine Kunden selbst aussuchen konnte. Den größten Erfolg meiner jetzigen Selbstständigkeit sehe ich darin, dass ich ausschließlich Stammkunden habe, mein treuester Kunde ist seit 2001 an meiner Seite und ich agiere in diesem Unternehmen etwa 2 bis 4 Male im Monat. Meine Kunden arbeiten nach meinem Einsatz einige Jahre an den besprochenen Zielen weiter, um mich dann wieder begleitend zu beauftragen. Für diese Erfolge war entscheidend, dass ich stets loyal, zuverlässig, aufgeschlossen, neugierig, freundlich, tolerant, gewissenhaft, fleißig und kommunikativ bin. Denn egal, wie hoch die Emotionen kochen, finden meine Kunden in und mit mir einen ruhenden Pol, einen festen Anker oder eine aktivierende Impulsgeberin.
Die Selbstständigkeit gibt mir die Bestätigung, dass Beruf und Familie sehr wohl miteinander einhergehen können, solange die eigene Organisation stimmt. Hätte ich im Vorfeld gewusst, wie viel persönliche Freiheit diese Selbstständigkeit bedeuten kann, dann wäre ich schon viele Jahre vorher aus dem Angestelltenverhältnis ausgestiegen.
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Anschubserin & Gründungscoach