Schon wieder eine Blogparade. Wie schön. Anna Koschinski hatte schon bei meiner Blog-Reihe „Tipps an mein gründendes Ich“ mitgemacht und ich folge ihr auf LinkedIn, somit war es klar: da mach ich mit.
„Schreiben über das Schreiben“, was für ein Titel für eine Blogparade. Wie lange schreibe ich eigentlich schon öffentlich? Welche Rituale habe ich dafür? Anna Koschinski will es wissen.
Beate Mader
Ich schreib’ doch gar nicht …
Meine erste Reaktion, als das Blogparaden Thema aufpoppte. Ein wenig nachgedacht, stellte ich fest. Ich schreibe recht viel und das auch schon recht lange. Und auch sehr konsequent. Ob ich mich als Autorin, oder Journalistin deswegen bezeichne, nein. Es gehört einfach zu mir dazu, zu meiner Art, Wissen zu teilen. Ich bin ein wenig auf die Suche nach meinen Wurzeln gegangen.
Presseberichte: schon in meiner Jugendarbeit (KJG, Reiten und Handball) war ich eine derjenigen, die nicht nur die Plakate malte (das hatte ich ja gelernt), sondern auch Ankündigung und Nachbericht für die Presse verfassen durfte – und das, obwohl meine Deutsch-Noten nicht wirklich danach riefen :-). Dass ich seit über 25 Jahre die Berichte für die Handballabteilung des TV Bad Tölz verfasse, ist irgendwie an mir hängen geblieben. Ankündigungen für Veranstaltungen gehören zu meinem Alltag und zählen für mich jetzt nicht zum Journalismus. Ach ja, ich hab ja gut 10 Jahre redaktionelle Beiträge für ein Magazin verfasst. Da war es mir immer wichtig, dass die Lesenden sich abgeholt fühlen und am liebsten sofort in den Betrieb gehen.
Bloggen: Ich hab schon ganz früh, noch über meinen Telekom-Account, eine Homepage gehabt. Auch für meine Unternehmensseite bekam ich recht früh schon einen Blog-Bereich. Über das zu schreiben, was mich beschäftigt, was ich erlebt, gelernt habe und mein Wissen weiterzugeben, das mach’ ich schon recht lange. Dass es nicht immer einfach ist, die Zeit zu finden, zeitnah Erlebtes niederzuschreiben, das steht auf einem anderen Blatt.
… und es liegen nicht nur ein paar Buch-Projekte in der Schublade, sondern auch ein halbfertig geschriebenes Buch.
Business-Pläne: Ja, ich schreibe echt gerne Business-Pläne. Bzw. ich helfe Menschen sehr gerne ihre Business-Pläne lesenswert zu formulieren. Mein Ansatz besteht darin, dass die Texte des Business-Plans zu einem hohen Prozentsatz auch für meine Kommunikation „zweit“ verwendet werden darf. Ein Executive-Summary soll die Lesenden mitnehmen, fesseln, begeistern und zum Weiterlesen animieren.
Hab ich Schreibroutinen?
Ich habe festgestellt, ich schreibe sehr viel von und auf Events, wie Barcamps, Konferenzen und Vorträgen. Wenn ich einen oder mehrere Tage auf einem Event bin, dann bin ich immer sehr euphorisch. Ich habe unendlich viel Texte in meinem Kopf. Die finden aber seltenst den Weg aufs Papier oder in den PC. Dazu ist mir vor vielen Jahren aufgefallen, dass ich alle Mitschriften von Vorträgen regelmäßig beim Aufräumen meines Schreibtisches ungelesen wieder weggeworfen habe. Schon mit meinem ersten iPad startete ich mit virtuellen Mindmaps, 2012/13 entdeckte ich dann das Zeichenprogramm Paper53 für das iPad und startete mit geschriebenen/gezeichneten Aufzeichnungen. Zusätzlich twitterte ich immer mehr von Veranstaltungen. Ich trainierte also sozusagen, das schnelle Erfassen der Kernaussagen – und auch in damals noch 140 Zeichen (inkl. Hashtag und Verlinkung) zusammenfassen und veröffentlichen. Meist schaffte ich es dann auch, schon meine Sketchnotes mit ein paar Sätzen in den Blog zu packen und somit schon noch auf dem Event oder kurz danach zu veröffentlichen. So wird mein Blog seit über 10 Jahren sehr konstant mit Inhalten gefüllt.
Dazwischen schreibe ich. Beim Relaunch 2020 stellte ich fest, dass das Verhältnis von Texten und Eventdokumentationen nicht für mich passte. Da kam Doris Schuppe mit ihrem Schreibclub zum Schreib-November um die Ecke. Konsequent jeden Tag schreiben, auch ne Idee. Ich machte 2-mal beim Schreib-November mit und beim letzten blieb dann eine kleine Truppe hängen und wir haben jetzt den Mittwoch-Morgen-Schreibclub. Seit wir im Dezember 2023 gestartet sind, hab ich fast jede Woche einen Blogbeitrag verfasst. Ich merke, wie dieses konzentrierte, fokussierte Schreiben mir immer leichter fällt. Auch das Drumherum, Grafik erstellen, SEO-Dinge beachten, Struktur aufbauen, fällt mir immer leichter und geht sozusagen nebenbei.
Hat sich mein Schreiben über die Zeit verändert?
Hab ich mich über die Zeit verändert? Ich schreibe sehr viel an Texten, auch und besonders für Social Media. Mir wird immer wieder gespiegelt, dass ich sehr konsistent bin. Dass ich genauso schreibe, wie ich live bin, wie ich vor Menschen rede, wie ich im Gespräch bin. Wenn ich für Kunden schreibe, dann analysiere ich sehr mit den Kunden, welche Zielgruppe angesprochen werden soll, und was transportiert werden soll. So bin ich auch zu meinen Werte-Karten gekommen, da es für mich sehr wichtig ist, dass durch die Texte auch die Haltung, Werte und die individuelle Art des Unternehmens, der Menschen dahinter, durchscheinen.
Die Blogparade: Schreiben über das Schreiben
Sollte Ihr Lust auf das Schreiben über das Schreiben bekommen haben, dann macht noch mit. Bis zum 31.03.2024 ist die Blogparade offen. Mehr dazu bei Anna.
Wow, was für eine Schreibentwicklung, liebe Beate. Schön, dass ich Dich über Annas Blogparade kennen lernen darf.
Der Mittwoch-Morgen-Schreibclub liest sich interessant. Deine Werte-Karten schaue ich mir gleich an.
Herzliche Grüße aus dem Allgäu
Margaretha
Was für eine Schreibreise, liebe Beate. Ich freue mich, dass wir uns über Annas Blogparade kennen lernen können.
Der Mittwoch-Morgen-Schreibclub hört sich gut an.
Liebe Grüße aus dem Allgäu
Margaretha
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