Monika Thoma kenne ich gefühlt schon ewig. Wir haben viele Berührungspunkte, egal ob es die Digital  Media Women sind, oder unser gemeinsames Engagement im Arbeitskreis Frauen in der Wirtschaft der IHK München-Obb. Ich tausche mich gerne mit ihr aus und bewundere ihre sehr amerikanisch orientierte Marketingkompetenz. Der Hammer auch, wie sie jeden Morgen in ihrer Facebook-Gruppe wie ein Uhrwerk um 7 Uhr live geht. Chapeau!

Tipps an mein gründendes Ich von Monika Thoma für Beate Mader

Wer viel arbeitet, der soll auch viel feiern und 5 weitere Tipps, die ich heute meinem Gründer-Ich geben würde

Monika Thoma
Eine Sammlung ihrer Visitenkarten von Monika Thoma.
Collage der verschiedenen Visitenkarten im Berufsleben von Monika Thoma

Machen Sie’s! … mach es!

In den ersten Jahren meiner unternehmerischen Tätigkeit kannte mich kein Mensch. Ich kam vom Land in die Stadt, aus dem relativ isolierten Angestelltendasein in die Selbstständigkeit. Weil ich damals schon das Networking für mich entdeckt hatte, war klar: Ich würde ein Netzwerk für Unternehmerinnen gründen. Ein richtiges Herzensprojekt war das. Die Sache hatte nur einen Haken: Ich traute mich nicht, das Projekt aus der mit Samt ausgeschlagenen Schublade zu nehmen und in die Welt zu bringen – auf die Gefahr hin, dass die Idee durchfiel.

Zum Glück hatten die Aktivsenioren das Büro nebenan und so kam ich mit Herrn Stockl ins Gespräch, einem pensionierten Handwerker. Er hörte sich meine Gedanken an und sagte kurz & knapp: „Machen Sie’s!“. Und so ging vor 20 Jahren eines der ersten unabhängigen Unternehmerinnennetzwerke an den Start, das die Wahrnehmung der Unternehmerin in unserer Region deutlich verbessert und verändert hat. Seitdem höre ich den alten Herrn mit seinem „Machen Sie’s!“ immer wieder, wenn ich ein besonders wichtiges oder schwieriges Projekt vor mir habe. Was soll ich sagen? Es klappt!

Action Point: Was immer Du vor hast, pack‘ es an. Denn: – frei nach Martin Limbeck – „Nicht geschafft hast Du’s schon“

Zahlen, die sich beobachtet fühlen, verhalten sich entsprechend

Mathe war nie meine Stärke und Stochastik hätte mich um ein Haar das Abitur gekostet. Alles außer Buchstaben fiel mir immer schwer. Und so war es kein Wunder, dass ich im ersten Jahr nach der Gründung mehr inhaltlich als an meiner Buchführung gearbeitet habe. Mit dem Ergebnis, dass ich zwar sehr gut verdient, aber keine Steuerrücklagen gebildet hatte. Zusammen mit einer saftigen Nachzahlung der Künstlersozialkassen-Prämien für meine zahlreichen freiberuflichen Mitarbeiter hat mich das an den Rand des Scheiterns gebracht. Heute läuft’s anders. Mit dem „I 🧡 Money“-Arbeitsblatt habe ich den Geldzufluss in meinem Unternehmen täglich im Blick. Wie gut ist meine Pipeline mit unterbreiteten Angeboten und Gesprächsterminen gefüllt? Welche Kundenprozesse laufen gerade ab und wie geht’s damit weiter? Sind Rechnungen bezahlt und Anschlussaufträge vereinbart?


Gerade, wenn die Verkäufe gerade langsam laufen, verursacht so ein enges Monitoring Unwohlsein. „Kognitive Dissonanz“ heißt das Prinzip. Wir würden am liebsten wegschauen, die Ziele vergessen. Lieber nicht. Denn wenn Du dran bleibst, können die Zahlen nicht anders, als sich in die gewünschte Richtung entwickeln.

Tipp: Gib Dir Deine Zahlen, am besten täglich. Was am Anfang schmerzt, liefert später echte Motivationsschübe.

Next Level, Next Devil

Ich fahre ja seit vielen Jahren mindestens einmal im Jahr in die USA, um neuestes Marketingwissen, frische Tools und innovative Strategien zu tanken. Außerdem haben mich the „Persuit of happiness“, das „Anything goes“ schon immer begeistert. Auf die Großen meiner Branche habe ich mit Bewunderung geschaut. Ich dachte: Mensch, wenn Du mal so weit bist wie die, dann hast Du’s geschafft, dann gibt’s keine Herausforderungen mehr, dann ist alles sunshine and rainbows.

So freute ich mich riesigst, als einer meiner Lehrer mich zu seinem persönlichen Mastermindmeeting einlud. 4 weltbekannte Marketer, 3 Kollegen aus den Staaten und ich. Wow, ich war total aufgeregt. Jetzt würde ich endlich die Geheimnisse dieser großen Meister erfahren, und künftig nur noch erfolgreiche Marketingmaßnahmen durchführen. Ich war sooo aufgeregt!

Dann ging’s los. Der erste meiner Heros begann mit einem „OK, Leute, ich brauch‘ mal Eure Hilfe. Wir haben grad einen Launch gemacht und sind voll abgeschmiert. Lasst uns mal schauen, was wir übersehen haben.“ Ich fiel fast vom Stuhl. Das gab’s doch nicht! So ein Weltstar und dann das. Heute weiß ich: Nur jede fünfte Marketingmaßnahme zieht, mit dem Rest liegt man daneben. Erst Jahre später wurde mir klar, dass ich damals tatsächlich ein Erfolgsgeheimnis beobachtet habe: Machen, checken, verändern und weiter geht’s.

Das gilt vor allem, wenn man zu neuen Ufern aufbricht, sich neue Ziele setzt, sich an Herausforderungen wagt. Man lernt eben nie aus…

Tipp: Keine Angst vor Problemen! Alles ist „figureoutable“ (Marie Forleo).

Häng‘ doch mal ne Null an Deine Ziele dran

Als Angestellte hatte ich vor Jahrzehnten gerade mal 3.000 Mark verdient. Hätte mir damals jemand prophezeit, mit welchen Zahlen ich heute umgehe, wäre mir das absurd erschienen.

In einer Taiji-Übungsstunde ließ uns der Lehrer Helmuth mit seitlich ausgebreiteten Armen 15 Minuten stehen, dann sollten wir die Handteller umdrehen, wieder 15 Minuten. Als ein kollektives Ächzen durch den Raum ging, war die Antwort: „Ihr denkt zu kurz. Stellt Euch mal vor, Eure Arme sind kilometerlang und Ihr bewegt Euch ganz leicht wie eine Brise. Dann öffnen sich sofort Eure Meridiane und die Schmerzen sind weg, die kommen nämlich nur daher, dass Ihr Euch Grenzen setzt und dadurch blockiert.“ Das war ein richtiges Aha-Erlebnis! Grenzen sprengen, indem man eine Null dranhängt.

Immer wieder spiele ich heute den Gedanken durch: Wenn ich an mein Ziel eine Null dranhängen würde: Wie würde sich das anfühlen? Welche Grenzen müsste ich auflösen? Welche mutigen Schritte angehen?

Tipp: Denke nicht nur bis an die Grenze dessen, was Du für möglich hältst oder erreichen möchtest. Häng‘ ne Null dran!

Vom Follower kannst nicht runter beißen

Vor ein paar Jahren arbeitete ich mit einer waschechten Instagram-Influencerin. Hunderttausende Follower, tolle Geschichte – leider kein Umsatz. Klar, sie hatte keine Strategie, wie sie diese Sichtbarkeit in Umsatz verwandeln konnte.

„Menschen kaufen von Menschen, die sie kennen, mögen und denen sie vertrauen“. Während kennen & mögen im Web schon mal ganz gut funktionieren, braucht es noch eine große Portion Vertrauen, bevor es zu einer Kaufentscheidung kommt.

Dieses Vertrauen entsteht durch Antworten auf Fragen wie: „Werde ich das mit Deiner Hilfe schaffen?“, „Traue ich mir das zu?“ und „Geht das überhaupt in der heutigen Zeit?“. Diese Fragen beantworten sich jedoch nicht durch Posts alleine. Wir müssen die Brücke schlagen, ins Gespräch gehen und den Abschluss tätigen. Ich nenne es das Prinzip „Running Sushi“. Immer wieder leckere Schälchen herrichten, anbieten, und zugreifen (oder vorbeiziehen) lassen. Nicht wir entscheiden, ob der Kunde kauft, aber es ist unsere Aufgabe, ihn in die Situation zu versetzen, dass er eine Entscheidung treffen kann. Wer nämlich wartet, bis der Kunde von selber kommt, kann manchmal lange warten.

Tipp: Trau Dich, mit allen und jedem über Deine Leistungen zu sprechen. Ein Nein ist nur der erste Schritt zum Ja.

Wer viel arbeitet, soll auch viel feiern

Selbstständig zu sein ist nichts für Schwächlinge. Das wurde mir schlagartig klar, als ich nach einem beschützten Start als Kooperationspartnerin plötzlich ganz ohne Kunden – und, noch schlimmer, ohne die Fähigkeit, welche zu gewinnen, dastand. Es folgten harte Jahre, in den ich von der Pike auf gelernt habe, was gutes Marketing kann und wie Verkaufen geht.

Heute bin ich an einem Punkt, von dem ich mir nie hätte vorstellen können, dass es für mich möglich ist. Ich arbeite nachmittags für meine Kunden und habe die Vormittage für mich. Ich kann arbeiten, wo und mit wem ich will. Die Umsätze machen ebenso viel Spaß wie die Arbeit. Es hat lange gedauert, bis ich das ohne schlechtes Gewissen genießen konnte. Schließlich leben wir in einer Leistungskultur, in der hart Erarbeitetes besonders zählt.

Die Versuchung ist groß, sich im Job und im Unternehmen zu verlieren. Es gibt immer was zu tun. Den Punkt musst Du selber setzen. Ich achte deshalb immer darauf, im Jahreskalender zuallererst Urlaube und andere persönliche Termine (Geburtstage, Familientreffen, Unternehmungen mit Freunden, Feiern, Auszeiten) einzutragen. Me-Time first! Erst dann kommt das Geschäft.

Monika Thoma: Tipps an mein gründendes Ich.

Monika Thoma

Letztes Jahr war Monika mit der Leading Ladies Morning Show täglich um 7:00 Uhr auf Facebook live. Sie hat jetzt alle Videos, Audios und Sketchnotes zu den drei Themen „Vollzeit-Umsätze in Teilzeit, SEO und Stories“ zum Neujahrs-Bundle zusammengestellt – kostenlos zum Download unter  https://bit.ly/neujahrsbundle

Weitere Tipps an mein gründendes Ich

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Tipps an mein gründendes Ich ist eine Blog-Reihe nicht nur für Gründende. Wer auch daran teilnehmen möchte, der schreibt bitte eine E-Mail.

Gestartet habe ich mit den Tipps an mein gründendes Ich im Dezember 2020 mit meinen eigenen Tipps.

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Anschubserin & Gründungscoach

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