Ute Blindert kenne ich über die #DMW. Das erste Mal persönlich kennen (und schätzen) gelernt habe ich sie beim #DMW internen Orgacamp in Köln 2015. Ich bewundere ihre Klarheit, ihre Reduzierung, aber auch ihre Begeisterungsfähigkeit und ihren Mut, immer wieder Neues auszuprobieren.
Was würde ich heute anders machen?
Könnte ich noch einmal zurückwandern in das Jahr 2006, was würde ich heute anders machen, was ich damals nicht besser wusste? Spannende Frage, die Beate mir da stellt.
Meine Herkunft hatte mich nicht vorbereitet, unternehmerisch tätig zu werden. Meine beiden Eltern sind Beamte, Lehrer, meine beiden Großväter waren als Filialleiter einer Sparkasse und Ingenieur beim BWB auch nicht gerade mit dem Unternehmergen ausgestattet.
In aller Konsequenz bedeutet das, dass einem die Familie nicht nur nicht helfen kann, sondern es auch nicht so richtig nachvollziehen kann, was man da so vorhat.
Was würde ich wieder so machen?
Um damit umzugehen, haben mir zwei Dinge geholfen, die ich heute wieder so machen würde:
- Businessplan schreiben: Ich habe bei einem Gründungswettbewerb mitgemacht und einen Businessplan geschrieben. Den Plan selbst konnte ich hinterher getrost in die Tonne treten, aber das Arbeiten mit den Excel-Tabellen mit Umsatz- und Liquiditätsplanung, Investitionsplan etc. haben mir geholfen, mich als Geisteswissenschaftlerin mit wichtigen unternehmerischen Werkzeugen auseinanderzusetzen.
- Mentorin suchen und auf Herz und Nieren testen: Als ich nach einem Jahr merkte, dass mir ein Sparringpartner fehlte, suchte ich mir ein Mentoring-Programm für Unternehmerinnen. Die Entscheidung für das Programm war goldrichtig. Was ich heute anders machen würde: Ich würde meine Mentorin mehr unter die Lupe nehmen und nach der genau passenden zu suchen.
Tipps an mein gründendes Ich
Wenn ich die nächste Zeit meiner Gründungsjahre Revue passieren lasse, würde ich mein gründendes Ich heute schütteln und es ordentlich wachrütteln:
- „Kill your darlings!“: Ich kam aus dem Zeitschriften-Business und liebte es, Papier auf schöne Art und Weise zu bedrucken. Zum Anfang lief das auch gut, der Start war vielversprechend (wir haben Karrieremagazine produziert), doch dann kam die Finanz-, dann die Wirtschaftskrise, außerdem entwickelt sich das Internet immer weiter und Social Media nahm an Fahrt auf. Ich wollte weiter Papier bedrucken – was überhaupt keinen Sinn mehr ergab (Grafik, Produktion, Druck – eh ich mal Geld verdiente, bekamen viele andere ihr Geld). Heute habe ich ein ordentliches Controlling und verdiene an meinen Produkten und Projekten. Oder ich investiere, das dann aber kalkuliert.
- Strecke dich nach der Decke: Wie schon oben geschrieben, Magazine machen macht Spaß, aber kommt da auch genug „Kohle“ bei rum? Wie hoch ist mein Zeiteinsatz? Was kann ich auslagern, was kann ich optimieren? Heute stehe ich im ständigen Austausch mit anderen Unternehmer*innen, gucke mir gute Ideen ab, bin nie zufrieden. Meinem gründenden Ich möchte ich heute noch zurufen: „Investiere in dich und in gute Beratung!“
- Arbeite AM Unternehmen und nicht IM Unternehmen: Heute selbstverständlich, damals kaum möglich, arbeite ich heute jede Woche an meinem Unternehmen. Ich schaue mir die Zahlen an, spreche mit meinen Kunden, baue an neuen Ideen und Projekten.
- Auszeiten nehmen: Klar, wenn man älter wird, haut das sowieso nicht mehr so gut hin, aber noch heute möchte ich mein gründendes Ich schütteln und schreien: „Mach mal Pause! In der Pause wächst der Muskel!“
… und jetzt?
Was mir heute noch genau so geht wie damals, ist die unbändige Lust, Dinge zu unternehmen, anzupacken, Ideen zu entwickeln und dabei nicht von anderen abhängig zu sein! Da rufe ich meinem gründenden Ich zu: „Gut gemacht!“
Ute Blindert
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Gestartet habe ich mit den Tipps an mein gründendes Ich im Dezember 2020 mit meinen eigenen Tipps.
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Anschubserin & Gründungscoach